Update für das Referendariat in Bayern

Update für das Referendariat in Bayern

Im digitalen Zeitalter ist es oft notwendig für neue Technologien und Systeme die rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen oder neu zu schaffen. Was sind z.B. die konkreten Voraussetzungen für eine Blockchain oder wie verhält es sich mit Urheberrechten bei ChatGPT? Schon Anfang 2023 warten zahlreiche neue rechtliche Regulierungen auf die IT-Welt, viele davon auf EU-Ebene.

Worum geht es?

Doch auch in der anwaltlichen Praxis braucht es zunehmend IT-Experten - hierzulande Fachanwälte für Informationstechnologie. Den entsprechenden Fachanwalt gibt es erst seit 2006. Die Kombination von IT und Jura dürfte bislang jedoch noch etwas unterrepräsentiert sein, wird sich aber einer wachsenden Beliebtheit erfreuen.

Erstes Bundesland reagiert

Auch die Juristenausbildung bekommt ein Update – zumindest in Bayern. Die bayerische Regierung möchte den Schwerpunkt auf IT-Recht und Legal Tech im Rahmen des Referendariats stärken. Referendare können derzeit zwischen verschiedenen Berufsfeldern wählen, die Gegenstand der mündlichen Prüfung des zweiten Examens sind. Damit soll den andauernden Veränderungen im Rechts- und Wirtschaftsleben auch in Bezug auf die juristische Berufswelt Rechnung getragen werden. Mitglieder der „Munich Legal Tech Student Association“ (MLTech) hatten sich für ein neues digitales Berufsfeld stark gemacht. Dieses ist mittlerweile in der Ausbildung verankert. Seit Oktober 2021 können sich Referendare für das IT-Berufsfeld entscheiden.

In den Kursen geht es um Themen wie Software- und IT-Vertragsrecht, Domainrecht, Immaterialgüterrecht und ergänzender wettbewerblicher Leistungsschutz sowie Regulierung digitaler Plattformen und anwaltliches Berufsrecht und Vergütungsrecht.

Zukünftige Juristen werden in den Kursen auf die wachsende Nachfrage nach Rechtsdienstleistungen im Zusammenhang mit digitalen Technologien vorbereitet. Durch praktische Übungen und Projekte sowie Kooperationen mit IT-Unternehmen soll ein tiefes Verständnis für die Anwendung von Recht in der digitalen Welt erlangt werden. Hierbei werden Referendare die Möglichkeit haben, von erfahrenen Juristen zu lernen, die bereits in der digitalen Welt tätig sind. Das neue Berufsfeld ist Teil der Digitaloffensive der bayerischen Justiz. Dazu gehört u. a. auch die Gründung des „Legal Tech Colab“ – ein gemeinsam mit der UnternehmerTUM ins Leben gerufener Inkubator und Accelerator für Legal-Tech-Start-Ups.

Die aktuellen Berufsaussichten für IT-Fachanwälte dürften gut stehen. Es könnte sich auch für andere Bundesländer lohnen, eine modernisierte Ausbildung in Erwägung zu ziehen.

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