Tatort: Jura-Bibliothek
Das AG Leipzig hat einen ehemaligen Referendar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt: Im Jahr 2019 soll er mehrere Jurabücher gestohlen haben.
Worum geht es?
Zwischen den vollen Bücherregalen in den juristischen Bibliotheken herrscht mancherorts ein rauer Ton, wenn es um begehrte Fachliteratur geht. Man hört von rausgerissenen Seiten oder von geschwärzten, wichtigen Stellen. Andere Studierende wollen die Bücher am liebsten für sich selbst und verstecken sie in fremden Regalen. Und tatsächlich werden auch Jurabücher gestohlen, wie das AG Leipzig in einem aktuellen Fall festgestellt hat. Der verurteilte Jurist soll aber nicht des Konkurrenzdenkens wegen gehandelt haben, sondern soll ein anderes Motiv gehabt haben.
Gericht berücksichtigt strafmildernde Umstände
Im Jahr 2019 soll der damalige Rechtsreferendar 20 Bücher aus der juristischen Bibliothek der Universität Leipzig gestohlen haben, wie er gegenüber LTO bestätigte. Die Werke habe er im Internet verkaufen wollen, um Schulden seines Vaters zu begleichen. Wie LTOberichtete, habe er allerdings nur ein Buch tatsächlich verkaufen können.
Das AG Leipzig verurteilte ihn wegen Diebstahls und Betrugs zu 11 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Außerdem muss er einen Betrag in Höhe von 2.000 Euro an den Förderverein der Bibliothek zahlen. Bei seiner Entscheidung habe das Gericht strafmildernde Umstände berücksichtigt: Zum einen das Motiv des (mittlerweile) Volljuristen, zum anderen, dass der Fall in den sozialen Netzen verbreitet worden war. Da der Mann in der Leipziger Jura-Szene bekannt sei, habe er darunter gelitten. Außerdem bereue er die Tat sehr und habe ein umfassendes Geständnis abgelegt.
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