Datenpanne an der FU Berlin: Studierende im "God-Mode"

Datenpanne an der FU Berlin: Studierende im

Eine Stunde im „God-Mode“: Studierende der FU Berlin konnten wegen eines technischen Zwischenfalls ihre Noten einsehen – und verändern

Am vergangenen Dienstag kam es an der Freien Universität Berlin zu einem technischen Zwischenfall. Aufgrund von Wartungsarbeiten am Campus-Management-Systems bekamen Studierende kurzzeitig umfangreiche Zugriffsrechte übertragen, die sonst nur ausgewählten Stellen wie den Prüfungsämtern zustehen. Im „God-Mode“ konnten sie ihre eigenen Noten einsehen, sich die Studienleistungen von Kommilitonen seit 2005 anzeigen lassen – und diese auch verändern. Zuerst hatte netzpolitik.org über den Zwischenfall berichtet.

Mittlerweile teilte die FU Berlin mit, dass die Datenpanne behoben sei. Trotzdem blieb den Studierenden ein Zeitfenster von mindestens einer Stunde, in der sie sich im Notensystem austoben konnten. Ob und was geändert wurde, sei noch unklar und werde untersucht.

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) habe sich bereits an den zuständigen Datenschutzbeauftragten der Uni gewendet. Außerdem prüfe man stellvertretend eventuelle Schadensersatzansprüche aufgrund der Datenpanne. Bei Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten werde die Uni alle Betroffenen benachrichtigen müssen. Was für Folgen der Vorfall für Studierende und Universität habe, muss noch geklärt werden. In Betracht komme ein Bußgeld für die FU, die auch zu einer Meldung an die Datenschutzbeauftragte von Berlin verpflichtet ist, wenn der Vorfall die Rechtsgüter der Studierenden gefährdet. Unbefugte konnten unter anderem Einblicke in sehr sensible Daten erlangen, wie etwa die Geburtsdaten, Geburtsorte und sämtliche Noten - es sei bisher nicht auszuschließen, dass jemand diese Daten auch heruntergeladen hat.

BlogPlus

Du möchtest weiterlesen?

Dieser Beitrag steht exklusiv Kunden von Jura Online zur Verfügung.

Paket auswählen