Bayern: 40 Examensklausuren im Müll gelandet

Bayern: 40 Examensklausuren im Müll gelandet

Der Paketbote soll die Examensklausuren einfach in die Altpapiertonne geworfen haben

Wie kann es so häufig passieren, dass Examensklausuren auf dem Postweg verschwinden? Vor gerade mal wenigen Wochen sind 25 Examensklausuren in NRW verschwunden und nun insgesamt 40 Klausuren in Bayern. Aber es kommt noch besser: Sie sind dieses Mal anscheinend im Müll deponiert worden.

 

Worum geht es?

Insgesamt sind 40 Prüfungsarbeiten der zweiten Aufgabe aus dem Zivilrecht der Ersten juristischen Staatsprüfung des aktuellen Durchgangs 2019 / 1 betroffen. Nachforschungen haben ergeben, dass der Paketzusteller die Klausuren einfach bei der Altpapiertonne vor dem Haus des Korrektors abgelegt habe - die Altpapiertonne sei noch am selben Tag geleert worden. Die Klausuren konnten beim Entsorgungsunternehmen aber nicht mehr aufgefunden werden. Nach LTO-Informationen sollen sogar Mitarbeiter des Landesjustizprüfungsamtes selbst auf dem Gelände der Mülldeponie nach den Arbeiten gesucht haben. Ob das nun tatsächlich stimmt, konnte bislang aber nicht verifiziert werden.

 

Die betroffenen Kandidaten können sich nun entscheiden, ob sie eine Ersatzklausur anfertigen oder nur die fünf übrigen Klausuren in die Bewertung einfließen lassen wollen.

Neben Nordrhein-Westfalen, Berlin, Bremen und Baden-Württemberg, reiht sich nun also auch Bayern in die Liste der Prüfungspannen ein: Erst im Dezember 2018 sind am Gerichtszentrum Münster 25 Klausuren zunächst verschwunden, dann nach etwa sieben Wochen wieder aufgetaucht, in Berlin gingen im vergangenen Jahr insgesamt 22 Klausuren, in Bremen sogar 36 Klausuren verloren und in Freiburg im Jahre 2015 verschwanden 28 Klausuren auf dem Postweg. In allen Fällen wurde den betroffenen Studierenden die Möglichkeit angeboten, entweder die Note des Erstprüfers anzunehmen, die Prüfung zu wiederholen oder aber auch einen Notenschnitt nur aus den übrigen fünf Klausuren anzunehmen.