Gerichtszentrum Münster verliert Examensklausuren

Gerichtszentrum Münster verliert Examensklausuren

25 Studierende aus Bielefeld, Münster und Bochum betroffen

Wie können Examensklausuren einfach so verschwinden? Diese Frage stellen sich aktuell 25 Studierende aus Nordrhein-Westfalen: Die Klausuren sind im Gerichtszentrum Münster anscheinend verloren gegangen. Müssen die Prüfungen jetzt wiederholt werden?  

 

Worum geht es?

Seit etwa sechs Wochen wird eifrig nach den Zivilrechtsklausuren von 25 Studierenden gesucht, die offenbar auf dem Weg vom Erst- zum Zweitprüfer einfach verschwunden sind. Ein Sprecher des Justizprüfungsamtes bestätigte, dass der Erstprüfer aus Hamm die Klausuren korrigiert und am 19. Oktober mit einem Paketdienst zum Zweitprüfer nach Münster geschickt hatte. Die Quittung des Paketdienstes beweist, dass das Paket auch im Münsteraner Gerichtszentrum angekommen sei. Allerdings ist der weitere Verbleib unklar. Den 25 Studierenden wurden nun zwei Möglichkeiten angeboten: Entweder erklären sie sich mit der Note des Erstprüfers einverstanden oder sie schreiben die Prüfung erneut. Bis zum 14.12.2018 haben sie Zeit, sich zu entscheiden. 

Der Verlust der Prüfungen ist erst aufgefallen, als sich eine Studentin aus Bielefeld beim Prüfungsamt meldete und fragte, warum es noch keine Ergebnisse der Examensprüfungen aus dem August gebe. Der Verlust von Examensklausuren mag in Münster einen Ausnahmefall darstellen. Ähnliche Situationen haben sich aber auch schon in Berlin, Bremen und Baden-Württemberg ereignet: In Berlin gingen in diesem Jahr 22 Examensklausuren auf dem Postweg verloren, in Bremen waren es im vergangenen Jahr sogar 36 Klausuren und im Jahre 2015 verschwanden 28 Klausuren auf dem Postweg vom Landgericht Freiburg an das Landesjustizprüfungsamt. In allen Fällen wurde den betroffenen Studierenden die Möglichkeit angeboten, entweder die Note des Erstprüfers anzunehmen, die Prüfung zu wiederholen oder aber auch einen Notenschnitt nur aus den übrigen fünf Klausuren anzunehmen.
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