<h2>Aufbau der Pr&uuml;fung - Misshandlung von Schutzbefohlenen, &sect; 225 StGB</h2>

<p>Die Misshandlung von Schutzbefohlenen ist in &sect; 225 StGB geregelt. Es kann ein dreistufiger Aufbau zugrunde gelegt werden.</p>

<h3>I. Tatbestand</h3>

<h3>1. Schutzbefohlene</h3>

<p>Im Tatbestand setzt die Misshandlung von Schutzbefohlenen zun&auml;chst als taugliches Opfer einen Schutzbefohlenen voraus. <strong>Schutzbefohlener</strong> i.S.d. &sect; 225 StGB ist eine Person unter 18 Jahren oder eine wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit wehrlose Person.</p>

<h3>2. Schutzverh&auml;ltnis i.S.d. &sect; 225 I Nr. 1 bis 4 StGB</h3>

<p>Weiterhin verlangt die Misshandlung von Schutzbefohlenen ein Schutzverh&auml;ltnis i.S.d. &sect; 225 I Nr. 1 bis 4 StGB.</p>

<h3>3. Tathandlung</h3>

<p>Ferner muss eine der drei Tathandlungen gegeben sein. Eine Misshandlung von Schutzbefohlenen liegt danach vor, wenn der T&auml;ter sein Opfer qu&auml;lt, roh misshandelt oder b&ouml;swillig vernachl&auml;ssigt.</p>

<h3>a) Qu&auml;len</h3>

<p><strong>Qu&auml;len</strong> i.S.d. &sect; 225 I StGB liegt vor, wenn l&auml;nger andauernde oder sich wiederholende Schmerzen oder Leiden verursacht werden. Hierbei kann es sich um k&ouml;rperliche oder seelische Leiden handeln. (Beispiel: Einsperren in eine dunkle Kammer).</p>

<h3>b) Rohe Misshandlung</h3>

<p>Ein <strong>rohes Misshandeln</strong> setzt eine gef&uuml;hllose, fremde Leiden missachtende Gesinnung voraus.</p>

<h3>c) B&ouml;swillige Vernachl&auml;ssigung</h3>

<p><strong>B&ouml;swillige Vernachl&auml;ssigung</strong> bedeutet, dass diese aus verwerflichen, insbesondere eigens&uuml;chtigen Beweggr&uuml;nden geschieht (Beispiel: Hass, Geiz, Rache).</p>

<h3>4. Vorsatz</h3>

<p>Weiterhin fordert die Misshandlung von Schutzbefohlenen ein vors&auml;tzliches Handeln des T&auml;ters.</p>

<h3>II. Rechtswidrigkeit</h3>

<p>Zuletzt schlie&szlig;en sich die Pr&uuml;fungspunkte Rechtswidrigkeit und Schuld ohne weitere Besonderheiten an.</p>

<h3>III. Schuld</h3>


Quälen i.S.d. § 225 I StGB liegt vor, wenn länger andauernde oder sich wiederholende Schmerzen oder Leiden verursacht werden. Hierbei kann es sich um körperliche oder seelische Leiden handeln.

Schutzbefohlener i.S.d. § 225 StGB ist eine Person unter 18 Jahren oder eine wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit wehrlose Person.

Eine böswillige Vernachlässigung i.S.v. § 225 StGB liegt vor, wenn die Vernächlässigung aus verwerflichen, insbesondere eigensüchtigen Beweggründen geschieht

Eine rohe Misshandlung i.S.v. § 225 StGB setzt eine gefühllose, fremde Leiden missachtende Gesinnung voraus.

§ 225 StGB

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