Arglosigkeit liegt i.R.d. § 211 StGB vor, wenn sich das Opfer im Zeitpunkt der Tat keines Angriffs versieht.

<h2>Aufbau der Pr&uuml;fung - Mord, &sect; 211 StGB</h2>

<p>Der Mord ist in &sect; 211 StGB geregelt. Ob Mord und Totschlag selbst&auml;ndig nebeneinander stehen oder Mord eine Qualifikation zum Totschlag darstellt, kann regelm&auml;&szlig;ig offen bleiben und spielt nur f&uuml;r den Fall des &sect; 28 StGB eine Rolle. Auch beim Mord kann &ndash; wie &uuml;blich &ndash; ein dreistufiger Aufbau zugrunde gelegt werden.</p>

<h3>I. Tatbestand</h3>

<h3>1. T&ouml;tung eines anderen Menschen</h3>

<p>Im Tatbestand setzt &sect; 211 StGB zun&auml;chst die T&ouml;tung eines Menschen voraus. Dies beinhaltet den Erfolg, die Handlung, Kausalit&auml;t sowie die objektive Zurechnung, allesamt Merkmale, die jedoch nur f&uuml;r den Fall zu pr&uuml;fen sind, wenn sie als problematisch anzusehen sind.</p>

<h3>2. Tatbezogene Mordmerkmale</h3>

<p>Sodann sind beim Mord die tatbezogenen Mordmerkmale &ndash; auch objektive Mordmerkmale genannt &ndash; zu pr&uuml;fen. Dies sind die heimt&uuml;ckische, die grausame oder die T&ouml;tung mittels gemeingef&auml;hrlicher Mittel.</p>

<h3>a) Heimt&uuml;cke</h3>

<p><strong>Heimt&uuml;cke</strong> i.S.d. &sect; 211 II StGB ist das bewusste Ausnutzen der auf Arglosigkeit beruhenden Wehrlosigkeit in feindlicher Willensrichtung.</p>

<h3>aa) Arglosigkeit</h3>

<p><strong>Arglos</strong> ist gem&auml;&szlig; &sect; 211 StGB derjenige, der sich im Zeitpunkt der Tat keines Angriffs versieht.</p>

<h3>bb) Wehrlosigkeit</h3>

<p><strong>Wehrlos</strong> ist derjenige, der aufgrund seiner Arglosigkeit keine oder nur eine reduzierte M&ouml;glichkeit zur Verteidigung hat.</p>

<h3>cc) Feindliche Willensrichtung</h3>

<p>Weiterhin muss der T&auml;ter f&uuml;r den heimt&uuml;ckischen Mord auch in<strong> feindlicher Willensrichtung</strong> handeln. Dies ist immer dann gegeben, wenn der T&auml;ter nicht zum vermeintlich Besten des Opfers handelt. Ein Fehlen der feindlichen Willensrichtung ist beispielsweise in F&auml;llen der Sterbehilfe gegeben, wenn das Opfer sterbenskrank ist, unertr&auml;gliche Schmerzen hat, aber nicht sterben will, der T&auml;ter es jedoch aus Mitleid t&ouml;tet. Fraglich ist hier, ob &uuml;ber die genannten Kriterien hinaus noch ein verwerflicher Vertrauensbruch gegeben sein muss.</p>

<h3>b) Grausam</h3>

<p>Ein Mord liegt daneben auch dann vor, wenn eine grausame T&ouml;tung vorliegt. <strong>Grausam</strong> ist jede T&ouml;tung, die &uuml;ber das erforderliche Ma&szlig; hinaus geht und aus gef&uuml;hlloser und unbarmherziger Gesinnung erfolgt.</p>

<h3>c) Gemeingef&auml;hrliche Mittel</h3>

<p><strong>Gemeingef&auml;hrliche Mittel</strong> i.S.d. &sect; 211 sind solche Mittel, deren Wirkung der T&auml;ter nach den konkreten Umst&auml;nden nicht in der Hand hat. Beispiel: Werfen einer Bombe in ein bewohntes Haus, Fahren mit einem Auto in eine Menschenmenge.</p>

<h3>3. Vorsatz</h3>

<p>In subjektiver Hinsicht verlangt der Mord zun&auml;chst Vorsatz.</p>

<h3>4. T&auml;terbezogene Mordmerkmale</h3>

<p>Daran anschlie&szlig;end werden die t&auml;terbezogenen bzw. subjektiven Mordmerkmale gepr&uuml;ft. Klausurrelevant sind vor allem die T&ouml;tung in der Absicht, eine Straftat zu erm&ouml;glich oder zu verdecken, die T&ouml;tung aus Habgier oder aus sogenannten niedrigen Beweggr&uuml;nden.</p>

<h3>a) Erm&ouml;glichungs- oder Verdeckungsabsicht</h3>

<h3>b) Habgier</h3>

<p><strong>Habgier</strong> i.S.d. &sect; 211 StGB ist jedes sittlich anst&ouml;&szlig;ige Gewinnstreben um jeden Preis.</p>

<h3>c) Niedriger Beweggrund</h3>

<p><strong>Niedrige Beweggr&uuml;nde</strong> sind Motive, die auf sittlich tiefster Stufe stehen und geradezu verachtenswert sind. Beispiel: Rache, Hass, Eifersucht &ndash; wenn nicht nachvollziehbar.</p>

<h3>II. Rechtswidrigkeit</h3>

<p>Zuletzt schlie&szlig;t sich auch beim Mord die Pr&uuml;fung von Rechtswidrigkeit und Schuld ohne weitere Besonderheiten an.</p>

<h3>III. Schuld</h3>

<p>&nbsp;</p>


Heimtücke i.S.d. § 211 II StGB ist das bewusste Ausnutzen der auf Arglosigkeit beruhenden Wehrlosigkeit in feindlicher Willensrichtung.

Habgier i.S.d. § 211 StGB ist jedes sittlich anstößige Gewinnstreben um jeden Preis.

Niedrige Beweggründe sind Motive, die auf sittlich tiefster Stufe stehen und geradezu verachtenswert sind. Beispiel: Rache, Hass, Eifersucht – wenn nicht nachvollziehbar.

Gemeingefährliche Mittel i.S.d. § 211 sind solche Mittel, deren Wirkung der Täter nach den konkreten Umständen nicht in der Hand hat. Beispiel: Werfen einer Bombe in ein bewohntes Haus, Fahren mit einem Auto in eine Menschenmenge.

Wehrlos ist derjenige, der aufgrund seiner Arglosigkeit keine oder nur eine reduzierte Möglichkeit zur Verteidigung hat.

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