<h2>Aufbau der Prüfung - Wohnungseinbruchsdiebstahl, &sect; 244 I Nr. 3 StGB</h2>

<p>Der &sect; 244 I Nr. 3 StGB ist, wie sich aus dem Wortlaut erkennen l&auml;sst, eine Qualifikation zum Diebstahl, sodass sich der klassische Aufbau, n&auml;mlich dreistufig mit Tatbestand, Rechtswidrigkeit und Schuld, anbietet.</p>

<h3>I. Tatbestand</h3>

<h3>1. Grunddelikt, &sect; 242 I StGB</h3>

<p>Der Tatbestand beginnt mit dem Grundtatbestand, indem kurz der &sect; 242 StGB gepr&uuml;ft wird oder nach oben verwiesen wird, wenn &sect; 242 StGB bereits gepr&uuml;ft wurde oder auch gern ausf&uuml;hrlich gepr&uuml;ft wird, wenn bereits hier Probleme auftreten. Es gibt aber keine weiteren Besonderheiten, was diesen Aufbau anbelangt.</p>

<h3>2. Qualifikation, &sect; 244 I Nr. 3 StGB</h3>

<p>Als n&auml;chstes kommt der Qualifikationstatbestand nach &sect; 244 I Nr. 3 StGB, der objektiv zwei Voraussetzungen hat.</p>

<h3>a) Wohnung</h3>

<p>Zun&auml;chst muss es sich um eine Wohnung handeln. Der <strong>Wohnungsbegriff </strong>bei &sect; 244 I Nr. 3 StGB wird dabei eng verstanden. Darunter ist eine R&auml;umlichkeit zu verstehen, die den Mittelpunkt privaten Lebens gew&auml;hrleistet. Die Auslegung ist demnach enger als etwa bei &sect; 123 I StGB. Zwei Negativ-Beispiele sind etwa Kellerverschl&auml;ge, die nicht darunter fallen, sowie Garagen, die separat stehen oder auch nicht sonst wie mit dem Geb&auml;ude verbunden sind, fallen nicht unter den Wohnungsbegriff im Sinne des &sect; 244 I Nr. 3 StGB. Problematisch kann der Wohnungsbegriff dann werden, wenn ein sogenanntes<strong> &bdquo;gemischt-genutztes Geb&auml;ude&ldquo;</strong> vorliegt. Darunter ist ein Geb&auml;ude zu verstehen, dass teilweise Wohnung ist und teilweise gewerblich genutzt wird.</p>

<h3>b) Tathandlung</h3>

<p>Als zweites muss eine Tathandlung entsprechend der Tathandlungen des &sect; 243 I 2 Nr. 1 StGB vorliegen.</p>

<h3>c) Vorsatz</h3>

<p>Dann folgt die Pr&uuml;fung des Vorsatzes, der sich auf die beiden soeben abgehandelten Merkmale bezieht. Dabei ist bei diesem Aufbau zu bedenken, dass in den Ausf&uuml;hrungen zum Grunddelikt auch schon der subjektive Teil zu pr&uuml;fen ist, damit der Vorsatz zu &sect; 242 StGB nicht in Vergessenheit ger&auml;t.</p>

<h3>II. Rechtswidrigkeit</h3>

<p>Anschlie&szlig;end ist die Rechtswidrigkeit und Schuld ohne irgendwelche Besonderheiten zu pr&uuml;fen.</p>

<h3>III. Schuld</h3>


Wohnung i.S.v. Art. 13 GG ist jeder nicht allgemein zugängliche, feststehende Raum, der von Menschen zur Stätte des Aufenthalts gemacht wird. Wohnung i.S.d. § 123 StGB ist eine Räumlichkeit die zur dauernden oder vorübergehenden Unterkunft von Menschen bestimmt ist. Wohnung i.S.v. § 244 I Nr. 3 StGB ist eine Räumlichkeit, die den Mittelpunkt privaten Lebens gewährleistet.

Ein gemischt-genutztes Gebäude i.R.d. § 306a I Nr. 1 StGB ist ein solches, das sowohl der Wohnung von Menschen dient, als auch gewerblich genutzt wird. 

Strafrecht

Reine Vermögensdelikte

Strafrecht BT 1 

Diebstahl

Wohnungseinbruchsdiebstahl, § 244 I Nr. 3 StGB

<h2>Problem &ndash; Gemischt-genutztes Geb&auml;ude i.R.d. &sect; 244 I Nr. 3 StGB</h2>

<p>Mit dem <strong>&bdquo;gemischt-genutzten Geb&auml;ude&ldquo;</strong> ist ein Geb&auml;ude gemeint, in dem man wohnen aber auch arbeiten kann, beispielsweise etwa die Rechtsanwalts- oder Arztpraxis, die mit der Wohnung des Rechtsanwalts oder Arztes verbunden ist. Zum Beispiel ist die Arztpraxis im Erdgeschoss und im 1. OG ist die Wohnung, welche mit einer Treppe verbunden ist.&nbsp; Dabei sind 3 Konstellationen zu unterscheiden.</p>

<h3>a) Einbruch in Gesch&auml;ftsraum (der mit der Wohnung verbunden ist) um aus diesem zu stehlen</h3>

<p>Es liegt ein Einbruch in den Gesch&auml;ftsraum, der mit der Wohnung verbunden ist, vor, um aus dem Gesch&auml;ftsraum zu stehlen. Dieser Fall ist vergleichsweise unproblematisch, denn er f&auml;llt nicht unter &sect; 244 I Nr. 3 StGB. Es liegt gerade kein Einbruch in eine Wohnung vor und es lag auch nicht die Vorstellung vor, aus dieser etwas zu stehlen. Damit liegen zwei gute Argumente vor, um &sect; 244 I Nr. 3 StGB zu verneinen.</p>

<h3>b) Einbruch in Wohnung, um aus einem mit dieser verbundenen Gesch&auml;ftsraum zu stehlen</h3>

<p>Die zweite Konstellation beschreibt den Einbruch in eine Wohnung, um aus einem mit dieser verbundenen Gesch&auml;ftsraum zu stehlen. Der T&auml;ter bricht in die Wohnung ein, welche mit der Arztpraxis verbunden ist und stiehlt etwas aus dem Gesch&auml;ftsraum. Nach herschender Meinung ist &sect; 244 I Nr. 3 StGB zu bejahen, denn im Grunde genommen kann hier schon das Wortlautargument verwenden, der T&auml;ter ist n&auml;mlich in die Wohnung eingebrochen.</p>

<h3>c) Einbruch in Gesch&auml;ftsraum, um aus der mit diesem verbundenen Wohnung zu stehlen</h3>

<p>Die letzte Konstellation, die problematischste Variante, umfasst den Einbruch in einen Gesch&auml;ftsraum, allerdings um aus der mit diesem verbundenen Wohnung zu stehlen. Der T&auml;ter bricht also in die Arztpraxis ein, um aus der Wohnung etwas zu entwenden, wobei die Wohnung mit dem Gesch&auml;ftsraum verbunden ist. Dann wird &sect; 244 I Nr. 3 StGB verneint, aber nur wenn die R&auml;ume getrennt waren, also z.B. wenn die Arztpraxis im Erdgeschoss aber die Wohnr&auml;ume im 1. OG liegen, und das Stehlen nur mit &Uuml;berwindung weiterer Hindernisse m&ouml;glich ist. Beispielsweise ist das der Fall, wenn die T&uuml;r zur Wohnung auch noch einmal aufgebrochen werden m&uuml;sste. Was man sich als Gegenbeispiel merken k&ouml;nnte und was auch schon von der Rechtsprechung als Fall des &sect; 244 I Nr. 3 StGB entschieden wurde, wenn das B&uuml;ro des Rechtsanwalts sich in dessen Wohnung befindet, dann liegt n&auml;mlich keine r&auml;umliche Trennung vor. Ein weiterer bereits entschiedener Fall ist der Einbruch in den Keller eines Einfamilienhauses, wobei der Keller nicht im Sinne eines Gesch&auml;ftsraumes, sondern im Sinne eines Nebenraumes zu verstehen ist. Auch das w&uuml;rde ausreichen, um &sect; 244 I Nr. 3 StGB zu bejahen.</p>

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Wohnungseinbruchsdiebstahl

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