<h2>Problem &ndash; Verwerflicher Vertrauensbruch bei der Heimt&uuml;cke</h2>

<p>Im Rahmen des &sect; 211 kann sich die Frage stellen, ob &uuml;ber die Kriterien der Arg- und Wehrlosigkeit in feindlicher Willensrichtung auch noch ein verwerflicher Vertrauensbruch bei der Heimt&uuml;cke zu fordern ist. Beispiel: Der A ist Auftragskiller und erschie&szlig;t den B aus dem Hinterhalt, der damit &uuml;berhaupt nicht gerechnet hat. A kennt B nicht pers&ouml;nlich. Fraglich ist nun, ob auch in diesem Fall ein Mord vorliegt.</p>

<h3>I. Eine Ansicht (h.L.)</h3>

<p>Die herrschende Lehre geht davon aus, dass bei der Heimt&uuml;cke ein verwerflicher Vertrauensbruch gegeben sein muss und argumentiert mit der au&szlig;ergew&ouml;hnlichen Rechtsfolge der lebenslange Freiheitsstrafe beim Mord, die keine Milderungsm&ouml;glichkeiten vorsieht. Daher m&uuml;sse die Vorschrift restriktiv ausgelegt werden. Au&szlig;erdem enthalte der Wortlaut den Begriff T&uuml;cke und weise damit auf eine pers&ouml;nliche Beziehung zwischen T&auml;ter und Opfer hin. Folglich m&uuml;sse man den anderen kennen, um heimt&uuml;ckisch handeln zu k&ouml;nnen. Ein verwerflicher Vertrauensbruch m&uuml;sste nach dieser Ansicht bei der Heimt&uuml;cke mithin immer gegeben sein.</p>

<h3>II. Andere Ansicht (BGH)</h3>

<p>Ein verwerflicher Vertrauensbruch wird vom Bundesgerichtshof hingegen abgelehnt. Hierdurch w&uuml;rden bestimmte T&auml;ter, wie beispielsweise der Auftragskiller oder der sozial Ge&auml;chtete, privilegiert. Eine solche Besserstellung sei jedoch nicht nachvollziehbar. Zudem gebe es die M&ouml;glichkeit einer Korrektur &uuml;ber die sogenannte Rechtsfolgenl&ouml;sung, mit der die Rechtsprechung bestimmte unbillige Ergebnisse, etwa im Rahmen der Verdeckungsabsicht oder der Heimt&uuml;cke korrigiert. Beispiel: Haustyrannenmord. Nach dem BGH ist ein verwerflicher Vertrauensbruch bei der Heimt&uuml;cke somit entbehrlich.</p>

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Heimtücke i.S.d. § 211 II StGB ist das bewusste Ausnutzen der auf Arglosigkeit beruhenden Wehrlosigkeit in feindlicher Willensrichtung.

Verwerflicher Vertrauensbruch

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