<h2>&Uuml;berblick - Aufbau eines Beschlusses</h2>

<p>Der Beschluss ist eine gerichtliche Entscheidungsform. Insbesondere im einstweiligen Rechtsschutz wird durch Beschluss entschieden, sodass erwartet wird, dass der Bearbeiter den Aufbau eines Beschlusses kennt. In diesem Exkurs wird insbesondere Augenmerk auf die Abweichungen beim Aufbau eines Beschlusses zum Urteil gelegt.</p>

<h3>I. Rubrum</h3>
<p>Wie beim Urteil erfolgt auch im Aufbau eines Beschlusses zun&auml;chst linksb&uuml;ndig die Nennung des Aktenzeichens. Beispiel: 5 L 349/14. Weiterhin ist das Gericht, beispielsweise das Verwaltungsgericht Hamburg, zu nennen. Zudem wird beim Aufbau eines Beschlusses die &Uuml;berschrift &bdquo;Urteil&ldquo; durch die &Uuml;berschrift &bdquo;Beschluss&ldquo; ersetzt. Wo&nbsp; beim Urteil normalerweise &bdquo;Im Namen des Volkes&ldquo; steht, folgt im Aufbau eines Beschlusses an dieser Stelle nichts, da diese Formel weggelassen wird. Es folgt dann die &uuml;bliche Bezeichnung &bdquo;In der Verwaltungsrechtssache&ldquo; oder die anstatt dessen verwendeten Varianten.</p>

<p>Desweiteren schlie&szlig;en sich im Aufbau eines Beschlusses die Beteiligten an. Zun&auml;chst erfolgt die Nennung von Name und Anschrift des Antragstellers. Dieser hei&szlig;t im Rahmen eines Beschlusses mithin nicht Kl&auml;ger, sondern Antragsteller. Rechtsb&uuml;ndig erfolgt - wie &uuml;blich - die Rolle im Verfahren in Gedankenstrichen ( - Antragsteller - ). Sofern dieser einen Anwalt beauftragt hat, nennt man diesen im Unterschied zum Urteil beim Beschluss &bdquo;Verfahrensbevollm&auml;chtigter&ldquo;. Es ist jedoch wohl ebenso vertretbar, die Bezeichnung des Prozessbevollm&auml;chtigten aus dem Aufbau des Urteils beizubehalten. Sodann wird im Aufbau eines Beschlusses das Wort &bdquo;Rechtsanwalt&ldquo; ausgeschrieben - denn auch beim Beschluss gilt es, Abk&uuml;rzungen zu vermeiden - gefolgt von Name und Anschrift des Rechtsanwalts, da der Beschluss an diesen zugestellt wird. Mittig wird auch im Aufbau eines Beschlusses das Wort &bdquo;gegen&ldquo; genannt, an welches sich Artikel, sowie Name und Anschrift der Antragsgegnerin anschlie&szlig;en. Rechtsb&uuml;ndig wird wiederum die Rolle im Verfahren aufgef&uuml;hrt<br />
( - Antragsgegner - ).</p>

<h3>II. Überleitungssatz</h3>
<p>Wie beim Urteil gliedert sich auch im Aufbau eines Beschlusses der &Uuml;berleitungssatz an. Beispiel: &bdquo;[...] hat das Verwaltungsgericht Hamburg, 5. Kammer, am (Datum einf&uuml;gen) durch (Namen der drei Berufsrichter einf&uuml;gen) beschlossen:&ldquo; Dass beim Beschluss die zwei ehrenamtlichen Richter nicht beteiligt sind, folgt aus &sect; 5 III 2 VwGO. Ebenso erfolgt bei der Entscheidungsform des Beschlusses keine m&uuml;ndliche Verhandlung.</p>

<h3>III. Tenor</h3>
<p>Im Aufbau eines Beschlusses besteht die Besonderheit im Tenor darin, dass dieser nur aus Hauptsachetenor und Kostenentscheidung besteht. Eine Entscheidung &uuml;ber die vorl&auml;ufige Vollstreckbarkeit und Abwendungsbefugnis wird nicht getroffen. Beispiel: &bdquo;Der Antrag wird abgelehnt. Die Kosten des Verfahrens tr&auml;gt der Antragsteller.&ldquo; Der Antrag wird also nicht abgewiesen und auch nicht zur&uuml;ckgewiesen, sondern abgelehnt. Die verschiedenen Tenorierungen f&uuml;r die verschiedenen Konstellationen des einstweiligen Rechtsschutzes werden in einem gesonderten Exkurs aufgegriffen. Bei der Kostenverteilung gelten im Aufbau eines Beschlusses wie auch beim Urteil die &sect;&sect; 154 ff. VwGO, im vorliegenden Fall konkret &sect; 154 I VwGO. Es bleibt somit der Grundsatz, dass der Verlierer zahlt.</p>

<h3>IV. Rechtsmittelbelehrung</h3>
<p>Auch im Aufbau eines Beschlusses gen&uuml;gt es, sodann das Rechtsmittel und die einschl&auml;gigen Normen zu nennen. F&uuml;r den Beschluss w&uuml;rde die Rechtsmittelbelehrung somit wie folgt lauten: &bdquo;Beschwerde, &sect; 146 IV VwGO.&ldquo;</p>

<h3>V. Gründe</h3>
<p>Im Urteil w&uuml;rden nun ausdr&uuml;cklich die &Uuml;berschriften &bdquo;Tatbestand&ldquo; und sp&auml;ter &bdquo;Entscheidungsgr&uuml;nde&ldquo; genannt. Im Aufbau eines Beschlusses hei&szlig;t es anstatt dessen &bdquo;Gr&uuml;nde:&ldquo;. Daraufhin folgen die r&ouml;mischen Ziffern &bdquo;I.&ldquo; und &bdquo;II.&ldquo; Unter der r&ouml;mischen Ziffer &bdquo;I.&ldquo; folgt eine Sachverhaltsdarstellung, die dem Aufbau des Tatbestands entspricht. Unter &bdquo;II.&ldquo; folgt die rechtliche W&uuml;rdigung, welche den Entscheidungsgr&uuml;nden beim Urteil entspricht.</p>

<h3>VI. Unterschriften</h3>
<p>Am Ende d&uuml;rfen die Unterschriften der hier allein beteiligten drei Berufsrichter nicht fehlen. Es gen&uuml;gt beim Aufbau eines Beschlusses wie auch beim Urteil die Bezeichnung &bdquo;Unterschriften der Berufsrichter&ldquo;.<br />
&nbsp;</p>

<p>&nbsp;</p>

Öffentliches Recht

Aufbau eines Beschlusses

2. Examen

<h2>&Uuml;berblick - Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz</h2>

<p>Die Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutzverfahrens ist Teil des Aufbaus eines Beschlusses, da im einstweiligen Rechtsschutz immer durch Beschluss entschieden wird. In diesem Exkurs werden die wichtigsten Tenorierungen im einstweiligen Rechtsschutz vorgenommen, vgl. &sect;&sect; 80 V, 80a, 123 VwGO.</p>

<h3>I. Erfolglos</h3>

<p>Zun&auml;chst wird die Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz bei erfolglosem Antrag dargestellt. Wenn der Antrag im einstweiligen Rechtsschutz keinen Erfolg hat, dann gilt in allen F&auml;llen folgende Tenorierung: &bdquo;Der Antrag wird abgelehnt.&ldquo; Diese Tenorierung ist bei Erfolglosigkeit somit antragsunabh&auml;ngig stets gleich zu formulieren.</p>

<h3>II. Erfolgreich nach &sect; 80 V 1 1. Fall VwGO</h3>

<p>Sodann folgt die Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz bei erfolgreichen Antr&auml;gen. Liegt ein erfolgreicher Antrag nach &sect; 80 V 1 1. Fall VwGO, also die Anordnung der aufschiebenden Wirkung vor, lautet der Hauptsachetenor wie folgt: &bdquo;Die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs vom (Datum einf&uuml;gen) gegen den Bescheid vom (Datum einf&uuml;gen) wird angeordnet.&ldquo; Dies greift mithin die gesetzliche Formulierung des &sect; 80 V 1 1. Fall VwGO auf. Beispiel: Die Polizei stellt einen Koffer bei A sicher. A legt dagegen Widerspruch ein bzw. erhebt Anfechtungsklage. Widerspruch und Anfechtungsklage haben in diesem Fall keine aufschiebende Wirkung, da es sich bei der Sicherstellung um eine unaufschiebbare Anordnung von Polizeivollzugsbeamten handelt. Dies folgt aus &sect; 80 II 1 Nr. 2 VwGO. Die aufschiebende Wirkung entf&auml;llt hierbei somit kraft Gesetzes. Da Widerspruch bzw. Anfechtungsklage keine aufschiebende Wirkung haben,wird sich A darum bem&uuml;hen, dass das Gericht die aufschiebende Wirkung nach &sect; 80 V 1 1. Fall VwGO anordnet. Mit einem Antrag nach &sect; 80 V 1 1. Fall VwGO bezweckt A somit, dass das Gericht erstmal die aufschiebende Wirkung von Widerspruch bzw. Anfechtungsklage anordnet, da diese kraft Gesetzes gem&auml;&szlig; &sect; 80 II 1 Nr. 2 VwGO entfallen ist.</p>

<h3>III. Erfolgreich nach &sect; 80 V 1 2. Fall VwGO</h3>

<p>Die Tenorierung bei einem erfolgreichen Antrag gem&auml;&szlig; &sect; 80 V 1 2. Fall VwGO lautet: &bdquo;Die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs vom (Datum einf&uuml;gen) gegen den Bescheid vom (Datum einf&uuml;gen) wird wiederhergestellt.&ldquo; Beispiel: A wird Adressat einer Abrissverf&uuml;gung. Hiergegen legt A Widerspruch ein bzw. erhebt Anfechtungsklage. Diese Rechtsbehelfe haben als Ausgangspunkt gem&auml;&szlig; &sect; 80 I 1 VwGO aufschiebende Wirkung. Das hei&szlig;t, die Abrissverf&uuml;gung darf nicht vollstreckt werden. Auch die F&auml;lle des &sect; 80 II 1 Nr. 1-3 VwGO greifen nicht. Allerdings ordnet die Beh&ouml;rde sodann die sofortige Vollziehung der Abrissverf&uuml;gung an, sodass die aufschiebende Wirkung nachtr&auml;glich gem&auml;&szlig; &sect; 80 II 1 Nr. 4 VwGO entf&auml;llt. Urspr&uuml;nglich kamen den Rechtsbehelfen aufschiebende Wirkung zu. Daher kann der Urzustand der urspr&uuml;nglichen aufschiebenden Wirkung des Rechtsbehelfs mit dem Antrag nach &sect; 80 V 1 2. Fall VwGO durch das Gericht wiederhergestellt werden.</p>

<h3>IV. Erfolgreich nach &sect; 80 V VwGO analog</h3>

<p>Ferner erfolgt eine Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz auch bei einem Antrags nach &sect; 80 V VwGO analog, in den F&auml;llen des sogenannten faktischen Vollzugs. Ein <strong>faktischer Vollzug</strong> liegt immer dann vor, wenn der Rechtsbehelf aufschiebende Wirkung hat, die Beh&ouml;rde sich jedoch aus Dummheit oder Bosheit &uuml;ber diese hinwegsetzt. Beispiel: A wird Adressat einer Abrissverf&uuml;gung. Hiergegen erhebt A Widerspruch bzw. legt Anfechtungsklage ein. Den Rechtsbehelfen kommt gem&auml;&szlig; &sect; 80 I 1 VwGO aufschiebende Wirkung zu. Zudem liegt kein Fall des &sect; 80 II VwGO vor. Dennoch erscheinen die Bulldozer am Horizont, da die Beh&ouml;rde auf die aufschiebende Wirkung pfeift und faktisch vollstreckt. In diesen F&auml;llen muss ein Rechtsschutz erst Recht m&ouml;glich sein, sodass ein Antrag nach &sect; 80 V VwGO analog auf Feststellung der aufschiebenden Wirkung gestellt werden kann. Liegt ein erfolgreicher Antrag nach &sect; 80 V VwGO analog vor, wird wie folgt tenoriert: &bdquo;Es wird festgestellt, dass der Widerspruch vom (Datum einf&uuml;gen) gegen den Bescheid vom (Datum einf&uuml;gen) aufschiebende Wirkung hat.&ldquo; Schlie&szlig;lich kann das Gericht nicht anordnen oder wiederherstellen, was l&auml;ngst besteht.</p>

<h3>V. Lediglich fehlerhafte Begr&uuml;ndung nach &sect; 80 III VwGO</h3>

<p>Eine besondere Konstellation der Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz ist der Fall der lediglich fehlerhaften Begr&uuml;ndung, vgl. &sect; 80 III VwGO. Beispiel: A wird Adressat einer Abrissverf&uuml;gung und legt hiergegen einen Rechtsbehelf ein. Die Beh&ouml;rde ordnet daraufhin die sofortige Vollziehung der Verf&uuml;gung an mit der Begr&uuml;ndung &bdquo;Nachts sind alle Katzen grau.&ldquo; Diese Begr&uuml;ndung ist in keinem Fall ausreichend. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Haus des A tats&auml;chlich schief stand und in der Sache angezeigt war, die sofortige Vollziehung anzuordnen, um zu verhindern, dass Menschenleben gef&auml;hrdet werden. Stellt A sodann den Antrag nach &sect; 80 V 1 2. Fall VwGO auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung, wird sich in der Begr&uuml;ndetheit ergeben, dass die Anordnung der sofortigen Vollziehung lediglich formell rechtswidrig war, in der Sache jedoch materiell rechtm&auml;&szlig;ig.</p>

<h3>1. Hauptsache</h3>

<p>Der Hauptsachetenor wird in diesen F&auml;llen &uuml;berwiegend wie folgt tenoriert: &bdquo;Die Anordnung der sofortigen Vollziehung des Bescheides vom (Datum einf&uuml;gen) wird aufgehoben.&ldquo; Dies stellt bereits einen Wink mit dem Zaunpfahl dar, denn die Beh&ouml;rde kann bereits an diesem Tenor erkennen, dass die Anordnung der sofortige Vollziehung in der Sache in Ordnung war; sie war lediglich nicht gut begr&uuml;ndet. Der Antragsteller gewinnt zwar insoweit, dass die Anordnung der sofortigen Vollziehung, die formell nicht in Ordnung war, aufgehoben wird. Dies ist jedoch im Grunde genommen ein Sieg zweiter Klasse. Vertretbar ist auch, dass genauso tenoriert wird, wie in den F&auml;llend es &sect; 80 V 1 2. Fall VwGO (&bdquo;Die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs vom (Datum einf&uuml;gen) gegen den Bescheid vom (Datum einf&uuml;gen) wird wiederhergestellt.&ldquo;). Vorzugsw&uuml;rdig ist jedoch die Aufhebung der Anordnung der sofortigen Vollziehung zur Klarstellung im Hauptsachetenor. Vertretbar ist im &Uuml;brigen auch folgende Variante: &bdquo;Die Anordnung der sofortigen Vollziehung des Bescheides vom (Datum einf&uuml;gen) wird aufgehoben. Im &Uuml;brigen wird der Antrag abgelehnt.&ldquo; Meint der Antragsteller, dass die Anordnung der sofortigen Vollziehung in der Sache rechtswidrig gewesen sei, erh&auml;lt jedoch nur einen Beschluss, der diese Anordnung nur wegen formeller Fehler aufhebt, ist es vertretbar, ein teilweise Unterliegen anzunehmen. Tendenziell ist jedoch festzustellen, dass es die Beh&ouml;rde vers&auml;umt hat, eine ordnungsgem&auml;&szlig;e Begr&uuml;ndung f&uuml;r die Anordnung zu liefern, wodurch sie den Antragsteller zu einem prozessrechtlichen Blindflug veranlasst. Der Antragsteller wusste nicht, warum die Beh&ouml;rde so gehandelt hat, und konnte dies somit nur gerichtlich kl&auml;ren lassen. Nun bekommt er erst vor Gericht&nbsp; die Gr&uuml;nde dargelegt und erf&auml;hrt, dass die Anordnung in der Sache gerechtfertigt war und er teilweise unterliegt, weil die Beh&ouml;rde nicht von Anfang an die Karten offen auf den Tisch gelegt hat. Deshalb wird verbreitet der Zusatz &bdquo;Im &Uuml;brigen wird der Antrag abgelehnt.&ldquo; weggelassen.</p>

<h3>2. Kosten</h3>

<p>In jedem Fall stellt sich jedoch die Frage der Kosten. Nimmt man ein volles Obsiegen des Antragstellers an, wird im einstweiligen Rechtsschutz wie folgt tenoriert: &bdquo;Die Kosten des Verfahrens tr&auml;gt der Antragsgegner.&ldquo; Das Argument folgt aus &sect; 154 I VwGO. Auch wenn der Bearbeiter nur ein teilweises Obsiegen annimmt (&bdquo;Im &Uuml;brigen wird der Antrag abgelehnt.&ldquo;), ist es vertretbar, dem Antragsgegner die vollen Kosten aufzuerlegen. F&uuml;r das vollumf&auml;ngliche Tragen der Kosten spricht das Argument des &sect; 155 IV VwGO, da der Antragsgegner das Unterliegen verschuldet hat bzw. dies ein geringf&uuml;giges Unterliegen ist. Vertretbar ist allerdings auch, im Falle des Ablehnens des Antrags im &Uuml;brigen, dem Antragsteller einen Teil der Kosten aufzuerlegen. Alle diese Varianten sind im Examen vertretbar.</p>

<h3>VI. Erfolgreich nach &sect; 123 I VwGO</h3>

<p>Ferner ist bei der Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz der erfolgreiche Antrag nach &sect; 123 VwGO zu ber&uuml;cksichtigen, die sogenannte einstweilige Anordnung. Beispiel: Ein Beamter &auml;u&szlig;ert sich ehrverletzend &uuml;ber A, der schnellstm&ouml;glich den Widerruf dieser &Auml;u&szlig;erung erreichen will. Dies w&auml;re in der Hauptsache die allgemeine Leistungsklage und als Pendant im einstweiligen Rechtsschutz die einstweilige Anordnung nach &sect; 123 I VwGO. Bei erfolgreichem Antrag nach &sect; 123 I VwGO lautet der Tenor: &bdquo;Dem Antragsgegner wird im Wege der einstweiligen Anordnung aufgegeben, (hier ist das Verhalten genau bezeichnen, beispielsweise &#39;die &Auml;u&szlig;erung &hellip; zu widerrufen&#39;).&ldquo; Geht es um ein Unterlassen und will der Betroffene beispielsweise erwirken, dass der Beamte es unterl&auml;sst, vergleichbare &Auml;u&szlig;erungen in der Zukunft zu t&auml;tigen, wird wie folgt formuliert: &bdquo;Dem Antragsgegner wird im Wege der einstweiligen Anordnung untersagt, [&hellip;].&ldquo;</p>

<h3>VII. Erfolgreich nach &sect; 80a VwGO</h3>

<p>Zuletzt sind im Rahmen der Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz die F&auml;lle des &sect; 80a VwGO zu beachten. Diese betreffen Verwaltungsakte mit Doppelwirkung, in welchen der Adressat beg&uuml;nstigt und ein Dritter belastet wird oder umgekehrt. Beispiel: A erh&auml;lt eine Baugenehmigung. Sein Nachbar N klagt gegen die dem A erteilte Baugenehmigung. Nun stellt sich die Frage, ob dennoch weitergebaut werden darf. Dies ist ein Sonderfall des &sect; 80 V VwGO, der genauso gepr&uuml;ft wird. Tenoriert wird in diesen F&auml;llen im einstweiligen Rechtsschutz wie es im Gesetz steht. Verbreitet ist aber auch, insbesondere bei &sect; 80a I Nr. 2, III VwGO, wie im Falle des &sect; 80 V 1 1. Fall VwGO zu tenorieren, also die aufschiebende Wirkung anzuordnen. Grunds&auml;tzlich gilt f&uuml;r die Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz, dass hinsichtlich der Kosten immer die &sect;&sect; 154 ff. VwGO gelten und dass ein Ausspruch &uuml;ber die vorl&auml;ufige Vollstreckbarkeit unterbleibt.</p>

<p>&nbsp;</p>


Ein faktischer Vollzug liegt immer dann vor, wenn der Rechtsbehelf aufschiebende Wirkung hat, die Behörde sich jedoch über diese hinwegsetzt und Anstalten macht, den Verwaltungsakt zu vollziehen.

Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung

Tenorierung im einstweiligen Rechtsschutz

<h2>&Uuml;berblick - Klausurtypen im Zivilrecht</h2>

<p>In diesem Exkurs werden die Klausurtypen im Zivilrecht behandelt. Insgesamt gibt es vier Klausurtypen: die gerichtliche Entscheidung, die Anwaltsklausur, die Kautelarklausur und die Relation. Die Relation ist nur noch in wenigen Bundesl&auml;ndern als Klausurtyp im Examen vorhanden.</p>

<h3>I. Gerichtliche Entscheidung</h3>

<p>Die gerichtliche Entscheidung handelt davon, dass der Verfasser die Position des Richters einnimmt und die Entscheidung schreibt. Es gibt zwei Entscheidungsformen: das Urteil und der Beschluss.</p>

<h3>1. Urteil</h3>

<p>In der Klausur hat der Verfasser ein vollst&auml;ndiges Urteil mit Rubrum, Tatbestand und Entscheidungsgr&uuml;nden und Unterschrift zu verfassen.</p>

<h3>2. Beschluss</h3>

<p>Gleiches gilt f&uuml;r den Beschluss, welcher beispielsweise im einstweiligen Rechtsschutz zu verfassen sein kann. Bez&uuml;glich des Aufbaus beider Entscheidungsformen wird an dieser Stelle auf die entsprechenden Exkurse verwiesen.</p>

<h3>II. Anwaltsklausur</h3>

<p>In der Anwaltsklausur nimmt der Verfasser hingegen die Position des Rechtsanwalts ein. Bei diesem Klausurtyp ist zun&auml;chst meist eine Sachverhaltsschilderung vorzunehmen, also eine komprimierte Darstellung des sich aus der Akte ergebenden Sachverhalts. Dar&uuml;ber hinaus ist ein Gutachten zu verfassen. Dies stellt den Schwerpunkt der Klausur dar und entspricht im Wesentlichen dem Gutachten im ersten Staatsexamen. Hinzu tritt als Besonderheit die sogenannte Zweckm&auml;&szlig;igkeit. In der Zweckm&auml;&szlig;igkeit geht es darum, darzustellen, wie das im Gutachten Herausgearbeitete anwaltlich umzusetzen ist. Hieran schlie&szlig;t sich als letztes der praktische Teil der Klausur an. Der praktische Teil handelt davon, einen Schriftsatz zu verfassen. Beispiel: Erstellung einer Klage. Zudem ist der Mandant &uuml;ber die anwaltlichen T&auml;tigkeiten zu informieren. Dies alles geschieht in dem Mandantenschreiben. Im Beispielsfall erl&auml;utert der Rechtsanwalt das Ergebnis des Gutachtens und &uuml;bersendet dem Mandanten die Klageschrift.</p>

<h3>III. Kautelarklausur</h3>

<p>Die Kautelarklausur kann aus zweierlei Positionen geschrieben werden: aus der Position des Rechtsanwalts oder aus der Sicht eines Notars. Die Aufgabe der Kautelarklausur hat rechtsgestaltenden Charakter. Es geht beispielsweise um die Erstellung eines Vertrags oder von AGB. In der Kautelarklausur ist in aller Regel kein Sachverhalt zu schildern, sondern direkt die Erstellung des Gutachtens vorzunehmen. Daran schlie&szlig;t sich der praktische Teil an, in welchem das Ergebnis des Gutachtens umgesetzt wird, indem der Verfasser beispielsweise ein Vertragsentwurf schriftlich ausformuliert. Weiterhin geh&ouml;rt zur Kautelarklausur typischerweise ein Mandantenschreiben, in welchem dem jeweiligen Auftraggeber informiert und erl&auml;utert, wie zum Beispiel die AGB gestaltet wurden, welche wesentlichen Aspekte den Verfasser dabei geleitet haben und welche weiteren Handlungsoptionen bestehen.</p>

<h3>(IV. Relation)</h3>

<p>Die Relation ist als Klausurtypus eher eine Randerscheinung. Sie kann aus zwei Perspektiven verfasst werden: aus Gerichtssicht und aus Rechtsanwaltssicht. Im Rahmen der Relation ist zun&auml;chst ein Sachbericht zu verfassen. Der Aufbau des Sachberichts wird in einem gesonderten Exkurs erl&auml;utert. Auf den Sachbericht folgt das Relationsgutachten. Ein Relationsgutachten unterscheidet sich im Verh&auml;ltnis zum normalen Gutachten dadurch, dass die Darstellung und die Pr&uuml;fung insgesamt zwischen Kl&auml;ger- und Beklagtenvortrag unterscheidet und insoweit eine Trennung vornimmt. Es erfolgt mithin eine doppelte Pr&uuml;fung nach Kl&auml;ger- und Beklagtenseite getrennt. Die Einzelheiten zum Relationsgutachten werden in einem gesonderten Exkurs dargestellt.</p>

<p>&nbsp;</p>


Beschluss

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