<h2>Problem &ndash; Abgrenzung Trickdiebstahl &ndash; Sachbetrug</h2>

<p>In bestimmten Konstellationen ist eine Abgrenzung von Trickdiebstahl und Sachbetrug erforderlich. Sachbetrug ist hierbei das Gegenst&uuml;ck zum Forderungsbetrug.</p>

<h3>I.Voraussetzung ausnahmsweise</h3>

<p>In diesen F&auml;llen muss bei den Voraussetzungen des &sect; 263 StGB ausnahmsweise ein sogenanntes Verf&uuml;gungsbewusstsein vorliegen, welches f&uuml;r eine sachgerechte Abgrenzung von Trickdiebstahl und Sachbetrug erforderlich ist, au&szlig;erhalb dieser Fallgruppe jedoch nicht gegeben sein muss. Beispiel: A ist in einem Supermarkt und hat eine Kiste Selter in den Einkaufswagen gestellt, unter welcher er eine Dose Kaviar versteckt hat. A schiebt sodann den Wagen durch den Kassenbereich, zahlt jedoch nur die Getr&auml;nkekiste, welche von der Kassiererin eingescannt oder in die Kasse getippt wird. Fraglich ist, ob dies einen Sachbetrug oder einen Trickdiebstahl darstellt. Das h&auml;ngt wiederum davon ab, wie das Verf&uuml;gungsbewusstsein bestimmt wird.</p>

<h3>1. Eine Ansicht</h3>

<p>Eine Ansicht verlangt f&uuml;r die Abgrenzung von Trickdiebstahl und Sachbetrug lediglich ein <strong>abstraktes Verf&uuml;gungsbewusstsein</strong>. F&uuml;r den Beispielsfall w&uuml;rde das bedeuten, dass die Kassiererin &uuml;ber alle Gegenst&auml;nde, die den Kassenbereich verlassen, verf&uuml;gt. Als Argument wird die Lebenswirklichkeit angef&uuml;hrt. In dem Passieren lassen k&ouml;nne die Duldung bzw. im Eintippen das Handeln i.S.e. Verm&ouml;gensverf&uuml;gung gesehen werden.</p>

<h3>2. Andere Ansicht (h.M.)</h3>

<p>Der BGH fordert hingegen ein <strong>konkretes Verf&uuml;gungsbewusstsein</strong>. Da die Kassiererin die Kaviardose nicht gesehen hat, h&auml;tte sie laut BGH auch kein Verf&uuml;gungsbewusstsein. Damit l&auml;ge ein Trickdiebstahl vor. Argumentiert wird mit &sect; 252 StGB. W&uuml;rde man in diesen F&auml;llen einen Sachbetrug annehmen und der T&auml;ter daran anschlie&szlig;end n&ouml;tigen, um sich im Besitz der Ware zu halten, dann w&auml;re er nur wegen Betrugs und N&ouml;tigung zu bestrafen. Beginge jemand an der Kasse einen Trickdiebstahl, dann w&auml;re er wegen des Verbrechens des r&auml;uberischen Diebstahls zu bestrafen. Dies w&uuml;rde eine ungewollte Strafbarkeitsl&uuml;cke bedeuten.</p>


Verfügungsbewusstsein

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