<h2>Überblick -  Finanzierungsleasing</h2>

<p>Das Finanzierungsleasing ist der h&auml;ufigste Fall des Leasings. Das Finanzierungsleasing betrifft die folgende Konstellation: LN (Leasingnehmer) w&uuml;rde gerne bei H (H&auml;ndler) ein Auto kaufen. LN hat aber nicht genug Geld. H verkauft und &uuml;bereignet das Auto daher an LG (Leasinggeber, meistens eine Bank) und LG verleast sodann das Fahrzeug an LN, &uuml;berl&auml;sst dem LN das Fahrzeug somit zum Gebrauch auf Zeit.&nbsp;</p>

<h3>I. Anwendbare Vorschriften</h3>

<p>Beim Finanzierungsleasing handelt es sich um einen Mietvertrag mit modernem Namen. Die &sect;&sect; 535 ff. BGB finden beim Finanzierungsleasing somit analoge Anwendung. Beim Finanzierungsleasing muss der Leasingnehmer die vereinbarten Raten zahlen, w&auml;hrend der Leasinggeber verpflichtet ist, die Sache zum Gebrauch zu &uuml;berlassen. Der Leasinggeber hat beim Finanzierungsleasing kein Interesse daran, das Fahrzeug zu reparieren. Daher werden &uuml;blicherweise alle Gew&auml;hrleistungsrechte aus dem Mietrecht ausgeschlossen. Jedoch wird der Leasinggeber &uuml;blicherweise seine Gew&auml;hrleistungsrecht gegen den H&auml;ndler an den Leasingnehmer abtreten, &sect;&sect; 398, 437 ff. BGB. Wenn etwas mit dem Auto ist, kann sich der Leasingnehmer folglich an den H&auml;ndler wenden.&nbsp;</p>

<h3>II. Schadensersatz sui generis</h3>

<p>Im schlimmsten Fall ist der Leasingnehmer beim Finanzierungsleasing nicht mehr in der Lage, die vereinbarten Raten zu zahlen. Die Bank wird den Vertrag somit im Zweifel nach &sect; 543 II Nr. 3 BGB analog wegen Schuldnerverzuges k&uuml;ndigen. Beim Finanzierungsleasing hat der BGH f&uuml;r diese F&auml;lle der K&uuml;ndigung einen Schadensersatzanspruch sui generis entwickelt. Denn wenn w&auml;hrend des Finanzierungsleasings der Vertrag durch die Bank zu einem fr&uuml;hen Zeitpunkt gek&uuml;ndigt wird, da der Betroffene nicht in der Lage ist die Raten zu zahlen, dann hat die Bank die Raten so kalkuliert, dass sie insgesamt ihren Schnitt macht. Dies wird in der Regel jedoch nicht zu Beginn sein. Das Auto verliert damit mehr Wert, als Raten gezahlt wurden, sodass die Bank einen Schaden allein dadurch erleidet, dass der Vertrag &uuml;ber das Finanzierungsleasing vorzeitig beendet wird. Au&szlig;erdem muss die Bank das Auto schnellstm&ouml;glich anderweitig verleasen, eventuell auch mit Verlusten, um den H&auml;ndler bezahlen zu k&ouml;nnen. F&uuml;r diese Sch&auml;den passen die &sect;&sect; 280 ff. BGB nicht, da aufgrund der K&uuml;ndigung des Vertrags mit dem Inhalt des Finanzierungsleasings kein Schuldverh&auml;ltnis nicht mehr besteht, dass von den &sect;&sect; 280 ff. BGB jedoch vorausgesetzt wird. Daher kann der Leasinggeber die durch die vorzeitige Beendigung des Leasingvertrags entstandenen Sch&auml;den vom Leasingnehmer nur &uuml;ber den Schadensersatzanspruch sui generis ersetzt bekommen. Der Leasingnehmer wird oft kein Geld haben. Eventuell liegt jedoch ein Schuldbeitritt vor, sodass der Anspruch gegen den Beitretenden durchgesetzt werden kann.</p>

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Schadensersatzanspruch sui generis

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