<h2 class="p1">Aufbau der Pr&uuml;fung - Menschenw&uuml;rde, Art. 1 I GG</h2>
<p class="p1">Die Menschenw&uuml;rde ist in Art. 1 I GG geregelt. Aus der systematischen Stellung ergibt sich auch, dass es sich dabei um ein Grundrecht handelt. Teilweise wird unter Hinweis auf Art. 1 III GG gesagt, dass die Menschenw&uuml;rde f&uuml;r sich genommen kein Grundrecht sei, da Art. 1 III GG von &bdquo;nachfolgenden Grundrechten&ldquo; spricht. Umgekehrt bedeutet dies, dass Art. 1 I GG dann kein Grundrecht sei. Unabh&auml;ngig von der dogmatischen Einordnung des Art. 1 I GG, wird sie bei den Grundrechten &uuml;blicherweise abgehandelt.</p>
<h3 class="p1">I. Schutzbereich</h3>
<p class="p1">Art 1 I GG sch&uuml;tzt die W&uuml;rde des Menschen. Dabei kann sich das Problem stellen, den Begriff der Menschenw&uuml;rde zu bestimmen.</p>
<h3 class="p1">a) Erste Ansicht</h3>
<p class="p1">Nach der &bdquo;Mitgiftstheorie&ldquo; meint die Menschenw&uuml;rde dem Menschen von Gott oder der Natur mitgegebener Wert. Dieser darf vom Staat nicht beeintr&auml;chtigt werden. Dies ist eine eher philosophische Ansicht (positiver Ansatz).</p>
<h3 class="p1">b) Zweite Ansicht</h3>
<p class="p1">Nach der &bdquo;Leistungstheorie&ldquo; hat der Mensch seine W&uuml;rde aufgrund seines eigenen selbstbestimmten Verhaltens erarbeitet (positiver Ansatz).</p>
<h3 class="p1">c) Dritte Ansicht (h.M.)</h3>
<p class="p1">Nach der &bdquo;Objektformel&ldquo; des BVerfG, die einen negativen Ansatz der Verstimmung des Begriffs darstellt, da sie vom Eingriff herkommt, darf der Mensch nicht zum Objekt staatlichen Handelns gemacht werden. Wird der Mensch doch zum Objekt staatlichen Handelns gemacht, liegt ein Eingriff vor. Beispiele: Einf&uuml;hrung der Zwangsarbeit/Sklaverei kraft Gesetzes; Folter; Abschuss eines als &bdquo;Waffe&ldquo; eingesetzten entf&uuml;hrten Flugzeugs; heimlich medizinische Manipulation.</p>
<h3 class="p1">II. Eingriff</h3>
<p class="p1">Folgt man der &bdquo;Objektformel&ldquo;, liegt ein Eingriff vor, wenn der Mensch zum Objekt staatlichen Handelns gemacht wurde. Die Pr&uuml;fungspunkte &bdquo;Schutzbereich&ldquo; und &bdquo;Eingriff&ldquo; fallen damit zusammen.</p>
<h3 class="p1">III. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung</h3>
<p class="p1">Eine verfassungsrechtliche Rechtfertigung ist nicht m&ouml;glich. Nach Art. 1 I GG ist die Menschenw&uuml;rde &bdquo;unantastbar&ldquo;. Insbesondere kann Art. 1 I GG nicht gegen andere Grundrechte abgewogen werden. Dieser Pr&uuml;fungspunkt wird angegliedert, sodann aber darauf hingewiesen, dass eine Rechtfertigung nicht m&ouml;glich ist.</p>
<p class="p1">Zuletzt ist zu beachten, dass Art. 1 I GG i.V.m. Art 2 I GG das allgemeine Pers&ouml;nlichkeitsrecht ausmacht, das wiederum ein spezielles Freiheitsgrundrecht darstellt.</p>

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