Anstiftung, § 26 StGB

1. Examen/SR/AT 3

Prüfungsschema: Anstiftung, § 26 StGB

 

I. Tatbestand

1. Vorsätzliche rechtswidrige Haupttat, § 11 I Nr. 5 StGB

  • Auch strafbarer Versuch

2. Anstifterhandlung („Bestimmen“)

  • Jede Art der Willensbeeinflussung bei einem anderen, durch die der Tatentschluss hervorgerufen wird.
  • Problem: Omnimodo facturus - Anstiftung zur Qualifikation („Aufstiftung“)
  • aA: § 27 StGB; Arg.: Täter ist bereits zum Grundtatbestand entschlossen
  • hM: § 26 StGB; Arg.: Qualifikation ist selbständige, schwerere Tat

3. Vorsatz bezüglich Haupttat

  • Problem: Agent provocateur
  • aA: (-); Arg.:  Maßgeblich ist, ob Vorsatz bezüglich der endgültigen Verletzung des geschützten Rechtsguts (= Beendigung) gewollt ist.
  • hM: (-); Arg.: Entscheidend ist, ob der Bestimmende die Vollendung des Delikts wollte.
  • Problem: Auswirkungen des e.i.p. auf den Anstifter
  • aA: aberratio ictus bei höchstpersönlichen Rechtsgütern; Arg.: Vorsatz bereits auf bestimmte Person konkretisiert; Folge strittig: Anstiftung zum Versuch/Fahrlässigkeitsdelikt ode Versuchte Anstiftung/Fahrlässigkeitsdelikt
  • hM: grundsätzlich unbeachtlich für Anstifter; Arg.: Individualisierung überlassen; keine sinnliche Wahrnehmung

4. Vorsatz bezüglich „Bestimmen“

  • Liegt nicht vor, wenn Anstifter davon ausgeht, dass Täter omnimodo facturus ist.

5. Ggf. Tatbestandsverschiebung, § 28 II StGB

a) Besonderes persönliches Merkmal bei Täter oder Teilnehmer

  • Beispiel: Habgier

b) Strafmodifikation

  • Problem: Anwendbarkeit des § 28 StGB bei Tötungsdelikten
  • hL: (+); Arg.: Nachvollziehbarere, gerechtere Ergebnisse; Wortlaut
  • Rspr: (-); Arg.: Systematik; Wortlaut

II. Rechtswidrigkeit

III. Schuld

IV. Strafe

1.Ggf. Strafaufhebung, § 24 II StGB

2. Ggf. Strafzumessung, § 28 I StGB

a) Besonderes persönliches Merkmal beim Täter

b) Strafbegründend

  • Problem: Tötungsdelikte