Anspruch des Bestellers auf Nacherfüllung, §§ 634 Nr. 1, 635 BGB

1. Examen/ZR/Schuldrecht BT 2

Prüfungsschema: Anspruch des Bestellers auf Nacherfüllung, §§ 634 Nr. 1, 635 BGB

 

I. Anspruch entstanden

1. Wirksamer Werkvertrag

2. Mangel

a) Sachmangel, § 633 II BGB

  • Fehlen einer vertraglich vereinbarten Beschaffenheit, § 633 II 1 BGB
  • Fehlen einer vertraglich vorausgesetzten Beschaffenheit, § 633 II 2 Nr. 1 BGB
  • Fehlende Eignung für die gewöhnliche Verwendung, § 633 II 2 Nr. 2 BGB
  • Falsch- bzw. Zuweniglieferung, § 633 II 3 BGB.

b) Rechtsmangel, § 633 III BGB

3. Maßgeblicher Zeitpunkt

  • Der Mangel muss zum Zeitpunkt des Gefahrenübergangs vorgelegen haben, also grundsätzlich zum Zeitpunkt der Abnahme, § 644 BGB.

4. Nacherfüllungsverlangen

  • Wahlrecht des Werkunternehmers zwischen Nachbesserung und Neuherstellung, § 635 I BGB.  Anders im Kaufrecht: dort Wahlrecht des Käufers, § 439 I BGB.

5. Kein Ausschluss

  • Vertraglich. Beachte: Keine Berufung auf Ausschluss bei Arglist, § 639 BGB.
  • Vorbehaltslose Abnahme trotz Kenntnis des Mangels, § 640 II BGB.

II. Anspruch nicht erloschen

  • Erfüllung, § 362 I BGB
  • Rücktritt, §§ 634 Nr. 3, 323, 326 V, 346 BGB, oder Schadensersatz statt der Leistung, §§ 634 Nr. 4, 281 V BGB.

III. Anspruch durchsetzbar

1. Verjährung, §§ 634a BGB

  • Bei Arglist des Unternehmers gelten die §§ 194 ff. BGB, § 634a III BGB.

2. Praktische/Faktische Unmöglichkeit, § 275 II, III BGB

3. Unverhältnismäßigkeit der Nacherfüllung, § 635 III BGB