<h2>Aufbau der Pr&uuml;fung &ndash; Fahrl&auml;ssiges Begehungsdelikt</h2>

<p>Das fahrl&auml;ssige Begehungsdelikt, hier als Erfolgsdelikt dargestellt, hat einen dreistufigen Aufbau: Tatbestand, Rechtswidrigkeit, Schuld.</p>

<h3>I. Tatbestand</h3>

<p>Der Tatbestand im fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt gliedert sich in den Eintritt des tatbestandsm&auml;&szlig;igen Erfolgs, Handlung, Kausalit&auml;t, objektive Sorgfaltspflichtverletzung bei objektiver Vorhersehbarkeit und objektive Zurechnung.</p>

<h3>1. Erfolg</h3>

<h3>2. Handlung</h3>

<h3>3. Kausalit&auml;t</h3>

<h3>4. Objektive Sorgfaltspflichtverletzung</h3>

<p>Die erste Besonderheit beim fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt ist die objektive Sorgfaltspflichtverletzung bei objektiver Vorhersehbarkeit, wobei sich die objektive Vorhersehbarkeit auf den Erfolg und den Kausalverlauf in seinen wesentlichen Z&uuml;gen bezieht. Die <strong>objektive Sorgfaltspflichtverletzung</strong> dreht sich um die Frage, wie sich ein besonnener Dritter in der Rolle des T&auml;ters vern&uuml;nftigerweise verhalten h&auml;tte. Dieser besonnene objektiver Dritte bekommt dabei Verhaltensma&szlig;st&auml;be an die Hand, welche in der Regel durch Verhaltensvorschriften konkretisiert werden. Diese sind meistens, jedoch nicht immer, explizit geregelt, etwa in der Stra&szlig;enverkehrsordnung (Bsp.: Einhalten einer bestimmten Geschwindigkeit).</p>

<h3>5. Objektive Zurechnung</h3>

<p>Letzter Punkt im Tatbestand innerhalb des fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikts ist die objektive Zurechnung. Im fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt besteht die objektive Zurechnung aus einem Pflichtwidrigkeitszusammenhang und dem Schutzzweck der Norm.</p>

<h3>a) Pflichtwidrigkeitszusammenhang</h3>

<p>Der <strong>Pflichtwidrigkeitszusammenhang</strong> ist dabei die Verkn&uuml;pfung zwischen Sorgfaltspflichtversto&szlig; und dem Erfolg. Zu fragen ist, ob der Erfolg auch bei sorgfaltsgem&auml;&szlig;em Verhalten eingetreten w&auml;re. Hier kann im fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt das Problem der Risikoerh&ouml;hung auftauchen.</p>

<h3>b) Schutzzweck der Norm</h3>

<p>Weitere Besonderheit der objektiven Zurechnung beim fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt ist der <strong>Schutzzweck der Norm</strong>. Damit ist die Norm gemeint, welche bereits im Rahmen des Sorgfaltspflichtversto&szlig;es genannt wurde. Es bestehen zwei Fallgruppen, die den Schutzzweck der Norm entfallen lassen k&ouml;nnen. Dies sind Eingriffe Dritter und F&auml;lle der Selbstgef&auml;hrdung, wobei diese Aufz&auml;hlung nicht abschlie&szlig;end ist.</p>

<h3>II. Rechtswidrigkeit</h3>

<p>Im fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt folgt sodann die Pr&uuml;fung der Rechtswidrigkeit, welche keine Besonderheiten aufweist.</p>

<h3>III. Schuld</h3>

<p>Im Rahmen der Schuld, als letzter Pr&uuml;fungspunkt im fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt, wird neben Schuldausschlie&szlig;ungs- und Entschuldigungsgr&uuml;nden auch die subjektive Sorgfaltspflichtverletzung bei subjektiver Vorhersehbarkeit gepr&uuml;ft. Liegt bereits eine objektive Sorgfaltspflichtverletzung vor, kann grunds&auml;tzlich auch von einer subjektiven Sorgfaltspflichtverletzung ausgegangen werden. Einzige Ausnahme w&auml;re der Fall, in welchem jemand an einem medizinischen Defizit leidet, dieses aber nicht kennt. Beispiel: Jemand erleidet einen epileptischen Anfall und f&auml;hrt deshalb &uuml;ber eine rote Ampel. Der Betroffene kannte die Erkrankung nicht und konnte diese auch nicht kennen. Im fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikt ist ein solcher Fall eher ungew&ouml;hnlich und daher von geringer Klausurrelevanz.</p>

<p>&nbsp;</p>


Objektive Sorgfaltspflichtverletzung wenn sich sich ein besonnener Dritter in der Rolle des Täters vernünftigerweise anders verhalten hätte. 

Strafrecht AT 1

Strafrecht

Fahrlässiges Begehungsdelikt

<h2>Problem &ndash; Risikoerh&ouml;hung</h2>

<p>Im Bereich des fahrl&auml;ssigen Begehungsdelikts kann das Problem der Risikoerh&ouml;hung auftauchen.<br />
Beispiel: Der LKW-Fahrer L f&auml;hrt mit zu geringem Seitenabstand an einem Fahrradfahrer vorbei und dieser ger&auml;t unter die R&auml;der des Anh&auml;ngers. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass der Radfahrer erheblich getrunken hatte, sodass er m&ouml;glicherweise auch &uuml;berfahren worden w&auml;re, wenn der LKW Fahrer den Mindestabstand von 1,50 m eingehalten h&auml;tte.</p>

<h3>I. Eine Ansicht</h3>

<p>Dieses Problem behandelt eine Auffassung, indem sie den Pflichtwidrigkeitszusammenhang mit dem Argument bejaht, es g&auml;be eine Strafbarkeitsl&uuml;cke. Denn das Verhalten des T&auml;ters f&uuml;hre zu einer Risikoerh&ouml;hung, welche zu bestrafen sei, da der T&auml;ter das Risiko der Verletzung messbar erh&ouml;ht habe.</p>

<h3>II. Andere Ansicht (h.M.)</h3>

<p>Die herrschende Meinung verneint trotz Risikoerh&ouml;hung den Pflichtwidrigkeitszusammenhang und argumentiert damit, dass Verletzungsdelikte in Gef&auml;hrdungsdelikte umgedeutet w&uuml;rden, wenn man jede Risikoerh&ouml;hung, jede Gef&auml;hrdung ausreichen lie&szlig;e.</p>

<p>&nbsp;</p>


Risikoerhöhung

Verwandte Lerneinheiten

Keywords

Keywords