Mehraktiges Vollstreckungsverfahren, Art. 70 I PAG, Art. 29 I BayVwZVG
1. Examen/ÖR/POR/Bay
Prüfungsschema: Mehraktiges Vollstreckungsverfahren, Art- 70 I PAG/Art. 29 I BayVwZVG
I. Ermächtigungsgrundlage: § Art. 70 I PAG / Art. 29 I BayVwZVG
- Vorrangig: Standardmaßnahmen mit Vollstreckungselement
- Problem: Abschleppmaßnahmen
- aA: stets Sicherstellung
- aA: Differenzierend nach Verbringungsort - bei Verbringung auf Verwahrplatz: Sicherstellung; bei Umsetzung: Ersatzvornahme
- hM: stets Ersatzvornahme
II. Formelle Rechtmäßigkeit
1. Zuständigkeit
- Grundsatz der Selbstvollstreckung
2. Verfahren, § 28 I VwVfG
- Problem: Rechtsnatur von Vollstreckungsmaßnahmen
- Streitentscheid kann immer dahinstehen. Selbst wenn in der Vollstreckungsmaßnahme eine konkludente Duldungsverfügung enthalten sein sollte, griffe § 28 II Nr. 5 VwVfG. Es bedarf also in keinem Fall einer Anhörung.
3. Form
- Selbst wenn in der Vollstreckungsmaßnahme eine konkludente Duldungsverfügung enthalten sein sollte, griffe der Grundsatz der Formfreiheit, § 37 II VwVfG. Auch hier bedarf es keines Streitentscheids hinsichtlich der Rechtsnatur von Vollstreckungsmaßnahmen.
III. Materielle Rechtmäßigkeit
1. Vorliegen der Vollstreckungsvoraussetzungen
a) Grundverwaltungsakt („HDU-Verfügung“)
- Verkehrszeichen sind i.d.R. Verwaltungsakte in Gestalt von Allgemeinverfügungen, § 35 S. 2, 3. Fall VwVfG
b) Wirksamkeit des Grundverwaltungsaktes
- Verkehrszeichen werden gegenüber jedermann mit Aufstellen wirksam, wenn sie zur Kenntnis genommen werden können (sog. straßenverkehrsrechtlicher Bekanntgabebegriff des BVerwG)
c) Vollstreckbarkeit des Grundverwaltungsaktes
- Bei Verkehrszeichen: § 80 I 1 Nr. 2 VwGO analog; Arg.: Funktionsgleichheit („Blechpolizist“)
d) Rechtmäßigkeit des Grundverwaltungsaktes, § 2 LVwVG
- Problem: Erforderlichkeit
- aA: (+); Arg.: Rechtsstaatsprinzip
- hM: (-); Arg.: Wortlaut; Rechtschutz nach § 80 V VwGO zumutbar
2. Vollstreckungspflichtigkeit
3. Ordnungsgemäße Durchführung der Vollstreckungsmaßnahme
a) Zulässiges Zwangsmittel, Art. 71 PAG
b) Androhung, Art. 76 PAG
c) Festsetzung, Art. 73 PAG bzw. Art. 31 BayVwZVG
d) Verhältnismäßigkeit