GbR, §§ 705 ff. BGb

1. Examen/ZR/Gesellschaftsrecht

Prüfungsschema: GbR, §§ 705 ff. BGB

I. Entstehung

1. Im Innenverhältnis

a) Einigung (Gesellschaftsvertrag)
  • Mindestens zwei Personen (natürliche Personen oder juristische Personen)
  • Erreichung eines gemeinsamen Zwecks in der durch den Gesellschaftsvertrag
    bestimmten Weise, § 705 I BGB
  • Differenzierung zwischen nichtrechtsfähiger Innengesellschaft (Beispiel:
    Kooperation von Wissenschaftlern) und rechtsfähiger Außengesellschaft (Beispiel:
    Anwaltskanzlei), § 705 II BGB
  • Vermutung für rechtsfähige Außengesellschaft bei Betrieb eines Unternehmens
    unter gemeinschaftlichem Namen
  • Bei kaufmännischem Zweck: OHG, §§ 105 ff. HGB
b) Wirksamkeit
  • Formfrei
  • Bei Unwirksamkeit: ggf. Grundsätze der „fehlerhaften Gesellschaft“.

2. Im Außenverhältnis

  • Teilnahme am Rechtsverkehr mit Zustimmung aller Gesellschafter oder Eintragung ins
    Gesellschaftsregister, § 719 I BGB

II. Vertretung

  • Grundsatz: gemeinschaftliche Vertretung der Außen-GbR durch die Gesellschafter, § 720 I
    BGB
  • Ausnahme: Einzelvertretung, sofern vereinbart (üblich)

III. Haftung

1. Gesellschaft

  • Außengesellschaft ist rechtsfähig, § 705 II BGB.
a) Rechtsgeschäftlich begründete Verbindlichkeiten, § 720 I BGB
b) Gesetzlich begründete Verbindlichkeiten, § 31 BGB analog

2. Gesellschafter

  • Gesellschafter haften für Gesellschaftsverbindlichkeiten persönlich als
    Gesamtschuldner (akzessorische Haftung), § 721 BGB
  • Gesellschafter kann bei persönlicher Inanspruchnahme Einwendung und Einreden der
    Gesellschaft geltend machen, § 721b BGB
  • Gesellschafter kann nach persönlicher Inanspruchnahme von der Gesellschaft
    Aufwendungsersatz verlangen, § 716 I BGB
  • Haftung des neu eintretenden Gesellschafters für Altverbindlichkeiten der
    Gesellschaft, § 721a BGB
  • (Begrenzte) Nachhaftung des ausscheidenden Gesellschafters, § 728b BGB