Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, § 142 StGB
1. Examen/SR/BT 3
Prüfungsschema: Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, § 142 StGB
I. Tatbestand
1. Unfall im Straßenverkehr
- Ein Unfall ist ein plötzliches Ereignis im Straßenverkehr, das mit den typischen Gefahren des Straßenverkehrs zusammenhängt und unmittelbar zu einem nicht völlig belanglosen Personen- oder Sachschaden (Grenze: 25 €) führt.
- Problem: Vorsätzliche Begehung als „Unfall“
- aA: (-); Arg.: keine „Plötzlichkeit“, idR. Bestrafung aus § 315b StGB möglich
- Rspr.: (+), wenn Entschluss auf Person zuzufahren während der Fahrt gefasst; Arg.: „im Straßenverkehr“
2. Unfallbeteiligter, § 142 IV StGB
3. Entfernen vom Unfallort
4. Pflichtverletzung
a) Feststellungspflicht, § 142 I Nr. 1 StGB
- Problem: „Weiter“-Entfernen vom Unfallort.
- aA: (+), Unfallort = Ort der Kenntniserlangung; Arg.: zeitlich-räumlicher Zusammenhang
- hM: (-), Unfallort = Ort des Schadensereignisses; Arg: Wortsinn, Art. 103 II GG
b) Wartepflicht, § 142 I Nr. 2 StGB
c) Nachholungspflicht, § 142 II Nr. 1, 2 StGB
- Problem: Unvorsätzliches Entfernen = § 142 II Nr. 2 StGB
- aA.: (+); Arg.: Erst-recht-Schluss, Schuld umfasst auch Vorsatz
- hM: (-); Arg.: Verbotene Analogie (Art. 103 II GG)
5. Vorsatz
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. Strafe
- Tätige Reue, § 142 IV StGB
1. 24 Stunden
2. Außerhalb des fließenden Verkehrs
3. Kein bedeutender Schaden
- Sachschaden bis 1000 Euro
4. Freiwilligkeit