Schutz von Ehe und Familie, Art. 6 I GG

1. Examen/ÖR/Grundrechte

Prüfungsschema: Schutz von Ehe und Familie, Art. 6 GG

I. Schutzbereich

1. Persönlicher Schutzbereich

  • Jedermann-Grundrecht

2. Sachlicher Schutzbereich

a) Ehe

  • Ehe ist die Gemeinschaft, die ein Mann und eine Frau nach beiderseitiger Absicht und gegenseitigem Versprechen umfassend, grundsätzlich auf Lebenszeit verbindet.
  • Auch: hinkende Ehen; Scheinehen
  • Nicht: nicht eheliche Lebensgemeinschaften.
  • Problem: gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften.
  • aA: (-); Arg.: Sinn und Zweck (->Kinder); Abstandsgebot; Entstehungsgeschichte
  • hM: (+); Arg.: dynamische Auslegung des Grundgesetzes; gesellschaftlicher Wandel; Wortlaut offen; Systematik; Art. 3 III, I GG; Art. 2 I, i.V.m. Art. 1 I GG; Entstehungsgeschichte.
  • Auch: negatives Recht auf Ehe und Familie

b) Familie

  • Familie bezeichnet das Beziehungsverhältnis von Eltern und Kindern.
  • Auch: Adoptivkinder
  • Auch: Großfamilie (Großeltern etc.)

c) Elternrecht, Art. 6 II 1 GG

  • Umfasst Pflege und Erziehung
  • Auch: religiöse Erziehung
  • Auch „Elternpflicht“

d) Schutzpflicht des Staates

  • Schutz von Ehe und Familie, Art. 6 I GG
  • Mutterschutz, Art. 6 IV GG, und Schutz nicht ehelicher Kinder, Art. 6 V GG

II. Eingriff

  • Beachte: Regelungen, die die Ehe bzw. Familie nur rechtlich ausgestalten, stellen keine Eingriffe dar.

III. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung

1. Bestimmung der Schranke

  • Ehe und Familie: vorbehaltslos, Art. 6 I GG
  • Elternrecht: qualifizierter Gesetzesvorbehalt, Art. 6 II GG („staatliches Wächteramt“)

2. Verfassungsmäßigkeit der Rechtsgrundlage

a) Formelle Verfassungsmäßigkeit

b) Materielle Verfassungsmäßigkeit

aa) Schrankenspezifische Anforderungen

bb) Verhältnismäßigkeit

cc) sonstige Anforderungen an die materielle Verfassungsmäßigkeit

dd) Sonstige Anforderungen aus Art. 6 GG

  • Bei Entfernung des Kindes, Art. 6 III GG

3. Verfassungsmäßigkeit des Einzelaktes

  • I.d.R. nur die Verhältnismäßigkeit.

Relevante Fälle