Besonders schwere Brandstiftung, § 306b I, II StGB
1. Examen/SR/BT 3
Prüfungsschema: Besonders schwere Brandstiftung, § 306b I, II StGB
I. § 306b I StGB
1. Tatbestand
a) Grundtatbestand des § 306 oder § 306a StGB
b) Erfolgsqualifikation des § 306b I StGB
aa) Eintritt der schweren Folge
(1) Schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen (1. Fall)
- Schwere Gesundheitsschädigung liegt vor, wenn das Opfer eine der in § 226 StGB genannten Folgen erleidet.
- Beachte: Ausreichend, wenn das Opfer in eine ernste langwierige Krankheit verfällt, seine Arbeitskraft erheblich beeinträchtigt wird oder vergleichbar schwere Folgen eintreten.
(2) Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen (2. Fall)
- Große Zahl von Menschen: Jedenfalls bei 14 Personen
bb) Kausalität
cc) Gefahrspezifischer Zusammenhang
dd) Fahrlässigkeit bezüglich schwerer Folge
2. Rechtswidrigkeit
3. Schuld
4. Strafe: Strafaufhebung (Tätige Reue), § 306e StGB
- Wie bei § 306 StGB
II. § 306b II StGB
1. Tatbestand
a) Grunddelikt des § 306a StGB
b) Qualifikation des § 306b II StGB
aa) Gefahr des Todes eines anderen Menschen (Nr. 1)
- Konkrete Todesgefahr
bb) Verdeckungs- oder Ermöglichungsabsicht betreffend einer anderen Straftat (Nr. 2)
- Problem: § 263 StGB als Straftat im Sinne des § 306b StGB
- hL: (-); Arg.: hoher Strafrahmen; Sinn und Zweck der Vorschrift (Ausnutzung einer Gemeingefahr)
- Rspr.: (+); Arg.: Wortlaut (wie §§ 211, 315 III StGB); doppeltes Unrecht (Gemeingefahr und Vermögen)
- § 265 StGB ist nicht „andere“ Straftat im Sinne des § 306b StGB, da durch dieselbe Handlung verwirklicht.
cc) Verhinderung oder Erschwerung der Brandlöschung (Nr. 3)
2. Rechtswidrigkeit
3. Schuld
4. Strafe
- Tätige Reue, § 306e StGB